Wohltaten des Sports
Im Zusammenhang mit dem WM-Qualifikationsspiel zwischen der Schweiz und der Türkei ist es zu zahlreichen Anfeindungen zwischen Schweizern und Türken auf und neben dem Spielfeld gekommen. Auch in Blogs vornehmlich in der Schweiz und Deutschland wurde dem Thema grosse Bedeutung beigemessen.
Wer immer an der Eskalation schuld ist – eins dürfte klar sein: Die Phrase von der friedensfördernden Wirkung des Sports hat sich – ausgerechnet im UNO-Jahr des Sports und der Sporterziehung – einmal mehr als Wunschdenken erwiesen. Was wohl der Sondergesandte für Sport und Entwicklung dazu meint?
Es sollte endlich anerkannt werden, dass Sport Teil einer gewinnorientierten Freizeitindustrie ist, nicht mehr und nicht weniger. Dies ist keineswegs negativ zu werten, nur müssten auch die politischen Konsequenzen gezogen werden: Subventionen irgendwelcher Art zugunsten von Sportveranstaltungen sind nicht angebracht. So ist überhaupt nicht einzusehen, warum die Öffentliche Hand die hochgradig kommerziellen Veranstaltung Euro08 mit Hunderten von Millionen Franken subventionieren sollte (vgl. dazu die Diskussion auf freilich).
Ist Sport überhaupt eine Staatsaufgabe ? Braucht es eine eidgenössische Sportpolitik? Ein Bundesamt für Sport? Eine eidg. Sportkommission? Eine Entwicklungshilfe im Bereich des Sports? einen Sondergesandten ... ? Nicht nur in Zeiten knapper Kassen sind solche Nettigkeiten ernsthaft zu hinterfragen.